2. Bundesliga, Frauen:

Auf Wiedersehen, Ergebniskrise

Der TG Nürtingen gelingt per 32:26 in Lintfort eine Trendwende. Die starke Defensivarbeit sowie im Angriff Benitta Quattlender und Kerstin Foth überzeugen besonders.

Zweitligist TG Nürtingen hat am Samstagabend im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort den saisonalen Durchhänger per Durchstarten ersetzt. Der klare 32:26 (13:12)-Triumph spiegelt den Partieverlauf sowie die überzeugende Performance angemessen wider.
Wer nach drei Pleiten am Stück einen aufgeregten, fahrigen TGN-Auftritt in Betracht gezogen hatte, bekam im Kreis Wesel etliche Lehrminuten erteilt. Fast schon mit Gemütsruhe, verbunden mit einem Schuss Coolness plus Durchschlagskraft in der Offensive, machte sich die Turngemeinde am Niederrhein zur Kurskorrektur auf. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich im laufe der Partie immer mehr Richtung Nürtingen. Bis auf acht Treffer bauten die immer selbstsicherer agierenden Gäste zwischenzeitlich den Vorsprung aus. TGN-Trainer Manel Cirac gefiel dieses Geschehen ausgesprochen gut: „Besonders in der Abwehr hat unser Team sehr aufmerksam agiert. Mich freut das auch deshalb sehr, weil wir speziell die Defensivarbeit im Training unter der Woche thematisiert hatten.“ Turngemeinde-Keeperin Rena Keller, sie spielte in Lintfort durch, entschärfte zudem einige Würfe. Die einzige Problemphase durchlebte die TGN lediglich in einer Partie-Frühphase. Nach den Stationen 4:2 und 6:4 pro Lintfort nahm die Geschichte jedoch einen anderen Verlauf.
Im offensiven Bereich lieferten Benitta Quattlender und Kerstin Foth zusätzliche Argumente für einen verdienten TGN-Sieg. Das Zahlenwerk über TGN-Kapitänin Quattlender: Zehn sehenswerte Tore über die linke Außenposition, insgesamt eine Wurfquote von rund 83 Prozent. „Dazu hat sie in wichtigen Spielphasen dem Gegner dreimal den Ball geklaut“, so Coach Cirac schmunzelnd über die Quattlender-List, den manchmal unvorsichtig agierenden Lintforterinnen die Kugel zu entwenden.
Die Gelobte setzte sogar eine persönliche Tor-Bestmarke in ihrer bisherigen Zweitligazeit. „Unglaublich wichtig, solch ein Erfolgserlebnis als Team zu haben“, ordnete die Top-Torschützin des Abends die Angelegenheit im Kontext der zuvor erlittenen drei Niederlagen. Summa summarum sei es ein „mental wichtiges Spiel“ gewesen.Kerstin Foth nervte unterdessen die TuS-Akteurinnen mit etlichen platzierten Schlagwürfen, verwandelte des Weiteren ohne Vertun alle sich bietenden Siebenmeter. Ein bemerkenswerter Auftritt der Zweitliga-Toptorjägerin (nun 78 Treffer) auch unter dem Gesichtspunkt, dass sie unter der Woche ihr Karriereende für den Frühsommer 2024 bekanntgegeben hatte und offen blieb, wie sich diese Nachricht auf die Gesamtgemengelage im Team auswirken würde.
Der TGN-Triumph steht nicht nur unter der Überschrift der Trendwende, sondern hat auch eine weitere Komponente: Mit 11:9-Punkten sind die Nürtingerinnen ins Zählerplus zurückgekehrt. Ein nicht unwichtiger Begleiteffekt. Reimund Elbe

 

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TuS Lintfort