2. Bundesliga, Frauen:
„Phänomenal“: TG begeistert ihr Publikum
Die TG Nürtingen zündet binnen einer Woche das nächste Feuerwerk und verteidigt mit einer Galavorstellung beim 36:25-Erfolg gegen Erstliga-Absteiger Union Halle-Neustadt die Tabellenführung. Was die Handballerinnen der TG Nürtingen in ihrem zweiten Zweitliga-Heimspiel der neuen Saison abzogen, riss das Publikum in der Eisenlohrhalle förmlich von den Sitzen. Bereits zur Pause gab’s folglich fürs Team von Trainer Manel Cirac stehende Ovationen.
„Einfach phänomenal“ empfand beispielsweise die Nürtinger Achtfach-Torschützin Leonie Dreizler die Atmosphäre. Ein Geben und Nehmen zwischen Publikum und einheimischen Spielerinnen von allerbester Güte, auch wenn der TG-Einstieg ins Match misslang. 4:1 stand es pro Union, als der Geräuschpegel in der „Theo“ stetig zunahm, die Zusehenden wie wach geküsst wirkten.
Dazu trugen die TG-Spielerinnen durch eine immer gefälligere und schnellere Darbietung auf dem Spielfeld entscheidend bei, teils mit hoher Präzision vorgetragene Kombinationen und Angriffe mündeten meist in Treffern. Bis zum Stande von 9:9 entwickelte sich zwar noch kein klarer Trend, was sich kurz danach änderte. Nicht nur der verwandelte Siebenmeter von Neuzugang Michele Schäfer zum 16:10 verschaffte kurz vor der Pause helle Freude, sondern auch unmittelbar danach eine der insgesamt elf Paraden einer sehr souverän wirkenden TG-Keeperin Rena Keller.
Dass sich auch Trainer Cirac nach Spielende in die Schar der rundum Zufriedenen einreihte („Ich bin stolz auf das Team, es hat ein überragendes Spiel gemacht“), hing schwerpunktmäßig mit dem Verlauf der zweiten Halbzeit zusammen. Die TG baute nicht nur die Führung aus, sondern steckte auch kurze Schwächephasen scheinbar locker weg. Gegen die immer wieder in Unterzahl agierenden Hallenserinnen kannte die TG keine Rücksicht. Nele Nusser setzte mit dem 36:25 kurz vor Spielende den Schlusspunkt unter einen berauschenden Handballabend aus Sicht der Nürtingerinnen.
„Glückwunsch an den Gegner. Bei Nürtingen hat alles geklappt, sie haben gut geliefert“, stellte Union-Trainerin Ines Seidler zerknirscht fest, wobei sie, wie Dreifachtorschützin Emma Hertha, auf das Fehlen einiger wichtiger Spielerinnen hinwies. „Fünf bis sechs Ausfälle stecken wir einfach nicht weg“, merkte Rechtsaußen Hertha an.