2. Bundesliga, Frauen:
Wenige Problemphasen gemeistert
Fröhliche Heimfahrt für die Handballerinnen der TG Nürtingen von Nordhessen an den Neckar. Der 24:22-Auswärtssieg bei der SG Kirchhof sorgte für die ersten Zähler im neuen Jahr. Glücklich waren die TGN-Akteurinnen in erster Linie deshalb, weil sie trotz einer weitgehend zerfahrenen Partie zwei Punkte über die Ziellinie gebracht hatten. Allerdings nicht unverdient, weil das Turngemeinde-Team immer die Kontrolle über das Geschehen zu haben schien. Aus den wenigen Problemphasen lösten sich die Gäste stets schnell – mit Lotta Gerstweiler, Rena Keller und Vivien Natalello befanden sich zudem Spielerinnen auf dem Parkett, die jeweils eine überdurchschnittliche Performance ablieferten.
Keller entschärfte etliche SG-Topchancen, Gerstweiler sorgte für fast ein Drittel der TGN-Treffer. Die Siebenfach-Torschützin schritt in etlichen wichtigen Momenten zur Tat. Mit ihren Erfolgen zum 23:19 und 24:21 befreite sie beispielsweise ihr Team aus einer Schwächephase kurz vor Schluss. Vivien Natalello überzeugte unterdessen mit einer hundertprozentigen Erfolgsquote in Sachen Siebenmeter (fünf Treffer).
„Wir waren alle froh, als der Abpfiff kam und wir mit zwei Punkten nach Hause fahren konnten“, zeigte sich TGN-Spielführerin Benitta Quattlender ebenso erleichtert, wie ihre Mitstreiterinnen und ihr Coach. „Die zwei Zähler waren sehr wichtig“, merkte Manel Cirac kurz und bündig an. Kein einziges Mal lag sein Team zurück. Auch nicht, nachdem in der 36. Minute Kerstin Foth wegen einer dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah. Den Verlust der aktuellen Zweitliga-Toptorjägerin steckten die Gäste allerdings weg. Für die TG Nürtingen hat der Auswärtssieg erfreuliche Folgen: Es ist der erste Sieg im Jahr 2024, der Vorsprung auf die Kirchhoferinnen wuchs auf neun Punkte, in der Tabelle bleibt sie vorne dabei. Mit 19:11-Punkten nähert sich das Team von Manel Cirac des Weiteren bereits dem Pluspunktewert der gesamten vergangenen Saison (21) an. Der Trainer schnaufte nach dem Match jedenfalls erst einmal durch: „Auch wenn es irgendwie eine komische Partie war, mit dem kämpferischen Einsatz bin ich auf jeden Fall hochzufrieden.“ Vor dem Auswärtstrip nach Regensburg hat die Turngemeinde den Abstand zum Tabellenkeller vergrößert. „Wir sind sehr stolz, nun als Tabellenvierte mit 19 Pluspunkten in die Rückrunde zu starten“, betont Kapitänin Quattlender, „doch wir dürfen auf keinen Fall nachlassen.“
Reimund Elbe