2. Bundesliga, Frauen:

Nächstes dickes Ausrufezeichen

Acht Tage nach dem Heimsieg gegen den ESV Regensburg liefert die TG Nürtingen auch in Leipzig eine beeindruckende Vorstellung ab und schraubt die Startbilanz auf 4:0-Punkte.

Von Reimund Elbe

Um 17.25 Uhr ertönte am Sonntagabend in der Sporthalle Brüderstrasse das akustische Schlusssignal, nur wenige Bruchteile später versammelten sich die Feiernden aus dem Schwabenland bereits am Mittelkreis zum Siegerinnenfoto. Zwischen überglücklich bis erleichtert pendelten dabei die Mienen der Beteiligten ein. Per 31:27 (21:16) beim HC Leipzig hat die Turngemeinde das nächste dicke Ausrufezeichen in der noch jungen Zweitliga-Saison gesetzt. Wie gegen Regensburg lieferte das Team von Manel Cirac auch in Sachsen eine konzentrierte Vorstellung ab, agierte abwechselnd mit hohem Tempo, streute aber immer wieder auch Phasen mit eher kontrolliertem Spielaufbau ein, überzeugte insgesamt mit einem guten Mix aus effektiver Offensivkraft, Biss im Defensivverhalten. Nach einem fulminanten Auftakt beider Teams mit 18 Toren in den ersten 15 Spielminuten, startete die TG eine erste ernstzunehmende Absetzbewegung. Bis zu sechs Tore standen die Nürtingerinnen im Plus – selbst nach einer eher schwächeren Phase nach der Pause fand die TG wieder zur Spielkontrolle zurück. Große Probleme hatten die Leizigerinnen, per 19:19 in Freiburg eine Woche zuvor in die Runde gestartet, in erster Linie mit Kerstin Foth (elf Treffer, 84 Prozent Trefferquote) und Leonie Dreizler. Erstgenannte war nicht nur eine wichtige Taktgeberin, sondern verwandelte zudem in wichtigen Spielmomenten alle sechs Siebenmeter kreativ und sicher. Leonie Dreizler, des Öfteren von der robusten HC-Defensivabteilung überhart angegangen, wurde mit acht Toren zur zweiterfolgreichsten Werferin der Partie. Insbesondere HC-Akteurin Sharleen Greschner schrammte gleich mehrfach nach verschiedenen Attacken nur knapp an der dritten Zweiminutenstrafe, somit der Roten Karte, vorbei. Doch Dreizlers Nehmerqualität stand sinnbildlich für den TG-Auftritt. Zur Pause nach einem beidseitigen Offensivspektakel 21:16 vorne, agierte die TGN bedächtiger. Als es 15 Minuten vor Schluss 26:22 pro Nürtingen stand, boten sich den Gastgeberinnen letzte Optionen zur Trendwende. Doch unter anderem zwei von Keeperin Rena Keller per Fuß abgewehrte Siebenmeter raubten den HC-Frauen den letzten Nerv. Beste Laune nach dem Match bei der TG Nürtingen. „Wir haben die kritischen Punkte in der Leipziger Defensive gut gefunden“, bilanzierte Coach Manel Cirac, der sich in Summe „sehr zufrieden“ bezüglich des Auftritts zeigte. Dem Lob fürs eigene Team folgte eines für den Gegner: „Leipzig hat ein gutes, junges Team“. TGN-Spielführerin Benitta Quattlender sah zwei Bereiche als spielentscheidend an: „Zum einem haben wir uns in der Abwehr die nötige Sicherheit geholt, zum anderen einen guten Zug Richtung gegnerisches Tor entwickelt“. Den Schwung können man für die kommenden Wochen gut gebrauchen. Das kommende Derby gegen Frisch Auf Göppingen am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse scheint derweil schon jetzt zu elektrisieren. „Nach so einem Start mit zwei Siegen erst recht“, so Benitta Quattlender augenzwinkernd.

HC Leipzig – TG Nürtingen 27:31

HC Leipzig: HC Leipzig: Kurzke (1), Fleischer; Uhlmann (2), Seidel (3), Spott, Walther, Weise (3), Nikolic (2), Hofmann, Theilig (2), Gaubatz, Klocke (1), Illge (1), Greschner (4), Granicka (6/6), Tucholke (2). TG Nürtingen: C. Foth, Keller; Aurenz, Wieder, Schuhknecht (1), Hönig (2), K. Foth (11/6), Gerstweiler, Seeger (3), Quattlender, Beddies (1), Dreizler (8), Distel (3), Treusch (2), Natalello.

Schiedsrichter: Foerster/Foerster (Burgneustadt). Zuschauer: 301.

Zeitstrafen: Schuhknecht, Dreizler, Natalello (2) – Greschner (2), Weise, Seidel, Nikolic.

Siebenmeter: 6/6 – 8/6. Keller wehrt gegen Granicka (45.) und Spott (60.) jeweils per Fuß ab.

Homepage Gegner:

HC Leipzig