2. Bundesliga, Frauen:
Statistik sorgt für beste Laune
Reifeprüfungen hatte die TG Nürtingen in dieser Saison schon einige bestanden, jene beim ESV Regensburg stellte jedoch im Vorfeld eine besonders anspruchsvolle dar. Mit einer Empfehlung von 14:2-Punkten aus bis dahin acht Heimpartien baten die Gastgeberinnen zum Duell. Der Start (3:1) verlief für die TG Nürtingen bereits vielversprechend, bis zur Halbzeit (14:14) vermied die Turngemeinde erfolgreich einen Rückstand. Der „Schritt nach vorne“, von dem Coach Cirac nach dem Match sprach, bezog sich in erster Linie auf die zweite Halbzeit. Der ESV kam zunächst stärker auf, führte 22:21, kurz zu Beginn der Schlussphase gerieten die Nürtingerinnen sogar gleich zweimal in doppelte Unterzahl. „Ein Hammer, wie das Team mit dieser schwierigen Situation umgegangen ist“, äußerte sich Trainer Manel Cirac begeistert über den erfolgreich gestalteten Schuss- und Schlussakkord in der Domstadt. Kapitänin Benitta Quattlender klang nicht weniger stolz darüber, wie das Team mit zwei Akteurinnen weniger auf dem Feld zurechtkam: „Es ging darum, in der Abwehr noch mehr zu kämpfen, gut zu verschieben und im Angriff Ruhe zu bewahren, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Das haben wir geschafft.“ Zwar ging der ESV noch kurzzeitig mit 28:27 in Führung, doch in den letzten rund fünfeinhalb Minuten verhinderte die TGN jeglichen weiteren Gegentreffer. 28 Sekunden waren schließlich am Samstagabend noch zu spielen, als Vivien Natalello (hatte zuvor bereits für die 29:28-Führung gesorgt) keine Lust mehr auf weiteren Nervenkitzel verspürte, zum Wurf ansetzte, traf. Das 30:28, die Entscheidung. Natalello spreizte beide Arme vom Körper, setzte ein schelmisches Grinsen auf, spurtete in Fliegerin-Pose zurück in die eigene Platzhälfte. Wie auf Wolken fühlten sich in diesem Moment auch ihre Mitstreiterinnen angesichts des nervenzehrenden Spielverlaufs inklusive Happy End. So liest sich die TGN-Statistik nach dem Sieg an der Donau: Vom viertem auf den dritten Tabellenplatz verbessert, den zehnten Saisonsieg sowie den zweiten Triumph hintereinander fixiert, Tabellenplatz eins im Auswärtstableau der Liga übernommen. Kerstin Foth verteidigte zudem souverän die Topposition in der Zweitliga-Torjägerinnenliste (116 Treffer), war am Samstag mit zwölf Toren erfolgreichste Schützin der Partie in Regensburg. „Wir sind alle froh und erleichtert“, bilanzierte Spielführerin Quattlender, auch weil es eine „sehr anstrengende Partie“ gewesen sei.
Kommenden Samstag rückt in Nürtingen der HC Leipzig zum Verfolgerduell an.
Reimund Elbe