2. Bundesliga, Frauen:
Nach der Gala folgt Tiefschlag
24:37 – dieses Resultat spricht Bände. „Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden, extrem viele Fehlwürfe gehabt, freie Chancen liegengelassen“, bilanzierte am Samstagabend Kapitänin Benitta Quattlender nach der hohen Pleite in Bremen. Bis auf die ersten zehn Minuten (0:1, 1:2) rannten die Nürtingerinnen in weiten Teilen einem Rückstand hinterher, welcher im Laufe der Begegnung irgendwann zu einem uneinholbaren wurde. Dass die Turngemeinde zudem drei Siebenmeter vergab, passt ins Bild des mauen Auftritts. Lisa Wieder (sechs Treffer) und Maileen Seeger (drei) konnten zumindest eine hundertprozentige Wurfquote aufs Parkett legen, Torhüterin Rena Keller vor der Pause mit teils spektakulären Paraden einen noch höheren Rückstand verhindern – Lichtblicke. Zur Wahrheit gehört, dass die TG kein patentes Rezept gegen die überragende Werder-Akteurin Naomi Conze (elf Tore) sowie eine nicht minder angriffslustige Madita Probst (neun) fand. Auch eine offensivere Deckung in der zweiten Halbzeit entwickelte sich nicht zum Allheilmittel. Dabei bewältigten die Werder-Spielerinnen Bemerkenswertes: Mit gerade einmal acht Feldspielerinnen (plus drei Keeperinnen) im Kader angetreten, gaben trotz des personellen Handicaps meist die Schlagzahl vor. „Vieles hat heute nicht funktioniert“, bilanzierte Coach Cirac enttäuscht, sein Team habe zudem „irgendwie nicht zu 100 Prozent fokussiert gewirkt“. Womit das Thema der extrem langen Anreise als mögliche Schwungbremse wieder einmal zum Thema wird. Benitta Quattlender will allerdings davon nichts wissen. „Natürlich ist es eine ganz andere Situation als daheim zu spielen“, weiß die TG-Spielführerin, doch letztendlich versuchten alle, die Anreise „so gut wie möglich zu bewältigen“. Letztendlich ginge es aber allen Teams in der Liga bei Auswärtspartien so. Dem ausgelassenen Jubel nach der 27:22-Gala gegen den Bergischen HC folgte an der Weser ein echter Tiefschlag. Kommenden Samstag rückt in Nürtingen Erstliga-Absteiger HSG Bad Wildungen an.