2. Bundesliga, Frauen:

TGN bringt Vorsprung über die Zeit

 „Hauptsache gewonnen“, war der Tenor der TG Nürtingen nach dem 30:31-Sieg gegen den SV Werder Bremen. Für TG-Nürtingen Trainerin Ausra Fridrikas war es das erwartet schwere Spiel im Norden. „Bremen hat sich in allen Partien bisher gewehrt und die bisherigen Niederlagen der Gastgeberinnen waren zum Teil sehr knapp gewesen.“ Vor allem aufgrund der spannenden Schlussminuten war war Fridrikas sehr froh, dass ihre Mannschaft gewonnen hat und stolz, dass dieser Erfolg gemeinsam gelungen war. Torhüterin Christine Hesel hatte einen blendenden Tag erwischt und konnte ihren Kasten zwischenzeitlich „vernageln“.
Die ersten Minuten in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle in Bremen gehörten den Gastgeberinnen. Sie gaben den Ton an und lagen nach zwölf Spielminuten mit 9:5 in Front. TG-Trainerin Ausra Fridrikas hatte genug gesehen und nahm eine Auszeit, um ihre Mannschaft neu einzustellen. „Die weite Anreise (Abfahrt 7:30 Uhr in Nürtingen) hatte dem Team zu Beginn doch noch in den Beinen gesteckt“, so Lea Schuhknecht nach dem Spiel. Vor allem die Deckung der Gäste machte es den Gastgeberinnen laut Fridrikas in den ersten Minuten zu einfach.
Mit dem Torhüterwechsel kam aber mehr Sicherheit ins Spiel der Neckartälerinnen und nach 20 Spielminuten gelang Laeticia Quist der Ausgleich. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch, immer wieder mit Vorteilen für die Turngemeinde. Die Chancen der Bremerinnen wurden ein ums andere Mal von Christine Hesel zunichte gemacht. „Chrissi hat heute sehr vieles richtig gemacht“, lobte die TG-Komandogeberin nach Spielende ihre Torhüterin. Aber ihre Mitspielerinnen leisteten sich den einen anderen Fehlwurf bzw. technischen Fehler. Ein zwischenzeitlicher Vorsprung von zwei Toren wurde bis zum Seitenwechsel wieder egalisiert. Mit 15:15 ging es in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel war es jedoch die Turngemeinde, die den Ton angab. Die Torchancen, die sich boten, wurden genutzt und auch in der Abwehr wurde konsequent agiert. Der Vorsprung betrug nach gut zehn Minuten der zweiten Halbzeit vier Tore (19:23). In dieser Phase des Spiels konnte sich immer wieder Katharina Pandza durchsetzen. Dieser Abstand konnte bis zwölf Minuten vor dem Ende gehalten werden. Aber die Bremerinnen gaben nicht auf und kämpften sich wieder heran. Die Bremer Torhüterin Victoria Nigbur kam immer wieder an den Ball und in der Deckung waren die Gäste zu langsam. Lea Schuhknecht sprach nach dem Spiel von einem Krimi, konnte sich aber nicht erklären, warum das Spiel kippte. Es wurde immer verfahrener und knapper.
In der 53. Spielminute konnte Bremen erstmals auf einen Treffer verkürzen (26:27). Der TG Nürtingen gelang es nicht mehr sich abzusetzen. Drei Minuten vor dem Ende nahm Ausra Fridrikas nochmals eine Auszeit. Saskia Wagner konnte daraufhin den Treffer zum 28:30 markieren, aber in den nächsten Spielminuten wollte der Ball nicht mehr im Bremer Gehäuse landen, so dass die TGN eine Minute vor Spielende den Ausgleich hinnehmen musste (30:30). Es folgte eine spannende letzte Spielminute, in der es Laeticia Quist vorbehalten war, den Treffer zum 30:31 zu erzielen. Werder kam nochmal zu einer Chance konnte in den letzten Sekunden jedoch nicht mehr den Ausgleich erzielen. Mehr als ein Pfostentreffer war nicht drin, es blieb beim 30:31 Endstand.
Das Team freute sich über die zwei Punkte, wenngleich sie das Ende sicherlich als glücklich empfanden. Auch Trainerin Ausra Fridrikas war froh, dass die Punkte nach Nürtingen gingen, mit der Trefferquote ihrer Mädels war sie aber nicht zufrieden und zeitweise auch nicht mit der Deckung, die immer wieder zu einfachen Treffern einlud.

Am Sonntagmorgen um 5:30 Uhr erreichte die Mannschaft nach ihrem Ausflug müde aber glücklich wieder die Hölderlin-Stadt am Neckar. Am nächsten Wochenende haben die Nürtingerinnen spielfrei, bevor es am 14.11.2020 mit dem nächsten Heimspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath weitergeht. Auch dieses Spiel wird leider ohne Zuschauer stattfinden müssen.

SV Werder Bremen – TG Nürtingen | 30:31

SV Werder Bremen: Nigbur, Trooster; Engelke (1), Gajewski (1), Defayay (1), Heidergott, Sposato (5), Nesslage (5), Pods, Thomas (6), Dopke, Conze (1), Seidel, Engel (9), Frohlich (1)

TG Nürtingen: Hesel, Schmid; Fischer (6), Treusch (1), Pandza (10/2), Quist (9/1), Siller (1), Quattlender, Schuhknecht, Wieder, Cleve, Eisenbraun, Wagner (4)

Schiedsrichter: Kittel/Scharfe

Zeitstrafen: Nesslage, Thomas – Schuhknecht (2)

Homepage Gegner:

SV Werder Bremen