2. Bundesliga, Frauen:

Negativserie gestoppt

„Da ist das Ding!“, freute sich ein erleichterter TGN-Coach Simon Hablizel am Samstagabend. „Wir haben von Beginn an ein Feuerwerk abgebrannt.“ Der Druck war zuletzt groß geworden. Nach zuletzt sieben Niederlagen und einer erstarkten Konkurrenz mussten die Nürtingerinnen liefern – und das taten sie eindrucksvoll.
Eine aggressive 5:1-Deckung brachte die Bretzenheimerinnen direkt in Bedrängnis. Besonders wachsam zeigte sich Lisa Wieder, sie snackte gleich mehrere Pässe weg und schickte dann direkt Benitta Quattlender auf Reisen. Diese ließ ihre linke Außenbahn wie eine Schnellzugstrecke erscheinen, denn sie lief einen Konter nach dem anderen. Mit ihrem Treffer zum 8:2 zwang sie SG-Trainerin Ildiko Barna nach genau acht Minuten zur ersten Auszeit. Ihre Mannschaft zeigte sich mehr als beeindruckt vom Kampfgeist der Nürtinger Abwehr um Lenya Treusch und Leonie Dreizler. Der SG wurde selten überhaupt ein Torabschluss genehmigt, Torhüterin Christine Hesel bekam nur selten Würfe auf ihr Tor und parierte davon noch etliche.
Auch vorne lief es wie am Schnürchen: Wieder und Foth dirigierten gekonnt und fanden immer wieder Treusch am Kreis, die alle ihrer fünf Versuche einnetzte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit schwächten sich die Gastgeberinnen dann auch noch selbst: Nach einem gefährlichen Foul auf Außen gegen Nina Fischer zogen die Schiedsrichter direkt die rote Karte gegen Lea Helle. Den Strafwurf verwandelte Foth sicher zum 17:7-Halbzeitstand und erhöhte gleichzeitig ihre spielübergreifende Serie auf 17 verwandelten Strafwürfe.
Hablizel hielt die Spannung in seiner Halbzeitansprache hoch und forderte weiterhin volle Konzentration. Zwar gelangen Mainz in den ersten elf Minuten des zweiten Durchgangs mehr Treffer als im gesamten Durchgang Eins, doch die TG behauptete den Vorsprung durch einen effektiven Angriff souverän. Dreizler erzielte in der 45. Spielminute das 25:15. Ihr Einsatz stand symbolisch für den Kampf der Mannschaft. Hinten wie vorne warf sie sich rein, eroberte Bälle, zog Zeitstrafen sowie Strafwürfe und erzielte 7 Tore bei gleichzeitig wenig Fehlern.
Zum Schluss wurde nochmal rotiert, auch die mitgereiste Verena Breidert trug sich in die Torschutzliste ein und Bettina Woike hielt mit ihren drei Paraden den 23:35-Sieg der Turngemeinde schlussendlich fest.
Im Jubel mischte sich auch ein gutes Stück Erleichterung ein. „Der Bock ist endlich umgestoßen“, so Hablizel. Doch durch die Siege der Konkurrenz aus Lintfort beim Tabellenführer Solingen sowie der Ketscher Bären gegen Regensburg bleibt der Druck hoch. „Wir müssen weiter punkten. Und das werden wir auch.“

SG Mainz-Bretzenheim: Wenselowski, Hahn; Haas, Gangel (1), Quetsch (1/1), Werle, Bach (6), Helle, Graebling (2), Mack (6/3), Vom Hagen (3), Stolle (1), Dankwardt (2), Dingeldein (1), Köhler.

TG Nürtingen: Woike, Hesel; Henze (1), Natalello, Treusch (5), Dreizler (7/1), Quattlender (5), Foth (9/6), Hönig (1) (3/3), Schuhknecht (1), Wieder (3), Fischer (1), Seeger (1), Kuhrt, Breidert (1).

Zeitstrafen: Quetsch, Bach, Mack, Vom Hagen, Dankwardt – Treusch, Seeger, Fischer, Henze.

Strafwürfe: 4/5 (Hesel pariert gegen Gangel) – 7/9 (Fischer und Dreizler verwerfen).

Rote Karten: Helle nach gefährlichem Foul gegen Fischer (29.).

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SG Mainz-Bretzenheim