2. Bundesliga, Frauen:

Nur noch Endspiele

Vergangenen Sonntag verloren die Zweitligahandballerinnen der TG Nürtingen beim HC Leipzig mit 34:28 und sind damit nur noch dank des besseren Torverhältnisses einen Platz vom ersten Abstiegsplatz entfernt.

In der 10. Minute erhöhten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung erstmals durch einen erfolgreich verwandelten Strafwurf auf zwei Tore zum 5:3. Zehn Minuten später dann der Führungsausbau auf drei Tore zum 12:9 (20.) und abermals zehn Minuten später, eine Sekunde vor dem Pfiff zur Halbzeitpause dann der erstmalige Führungsausbau auf vier Tore zum 17:13 für die Leipzigerinnen. Insbesondere die letzte Szene bewog Nürtingens Coach Simon Hablizel zu einer emotionalen Halbzeitansprache: „Die sind zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl und wir lassen sie einfach so durch die Mitte durchspazieren, weil unser Rückzugsverhalten in der Abwehr einfach zu langsam war und wir schlafen.“ Kapitänin Carolin Henze analysiert ähnlich: „Vor allem in Halbzeit Eins sind wir einfach nicht schnell genug zurückgerannt und auch das Tempo nach vorne war nicht ausreichend.“ Das schnelle Passspiel im Angriff und die Anspiele an die Außenspielerinnen, die ein ums andere Mal erfolgreich Tore erzielten, brachten den HC Leipzig in Führung. Eben jene, in diesem Fall Lilli Röpcke traf in der 33. Minute zum 18:14 von Linksaußen. Nachdem diese in der 36. Minute eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe bekam und Kerstin Foth den Siebenmeter-Strafstoß, wie alle sieben, die sie in dieser Partie warf, traf, folgte in der 36. Minute eine Parade von Christine Hesel und es schien kurzzeitig, als würden die Nürtingerinnen besser in die Partie finden. Und dennoch schaffen es die TGlerinnen nicht den Rückstand aufzuholen. Hablizel wechselte jetzt immer wieder eine siebte Feldspielerin ein, stellte die bislang defensive 6:0-Abwehr auf eine offensivere 5:1-Abwehr um. „Egal was wir gemacht haben, es hat nicht richtig funktioniert. Ein paar Mal hat uns das mit dem siebten Feldspieler geholfen, dann haben wir wieder technische Fehler gemacht, verlieren den Ball vorne und die Leizigerinnen können ins leere Tor werfen“, sagt der 34-jährige Nürtinger Coach. Es ist immer wieder die erfolgreichste Torschützin des Spiels Kerstin Foth, die vom Siebenmeter-Punkt aus alle sieben Strafwürfe erfolgreich verwandelt und fünf Mal aus dem Spiel trifft. Nach einem von mehreren misslungenen Kreisanspielversuchen der TG Nürtingen in der 45. Minute, schalteten die Leipzigerinnen in einer enormen Geschwindigkeit um und nutzen ihre Konterchancen und das zu langsame Rückzugsverhalten der Nürtingerinnen um zum 25:19 einzunetzen. Auch die Manndeckung und sehr offensive Abwehr ab der 57. Minute der Gäste ändert nichts mehr am Ergebnis und einer weiteren Niederlage. „Wir sind mitten im Abstiegskampf und jedes Spiel ist ein Endspiel. Das wissen wir. Aber nach 13 Spielen mit elf Niederlagen fehlt das Selbstvertrauen und das ist leider momentan zu sehen.“ Dennoch sind bis zur nächsten Partie gegen die zweitplatzierten Frisch Auf Göppingen in der Theodor-Eisenlohr Halle noch drei Wochen Zeit, um Selbstvertrauen im Training aufzubauen.

HC Leipzig: Kröber, Krüger, Fleischer; Uhlmann (4), Seidel (6/1), Illge (1), Weise (2), Spott (1/1), Klocke (1), Hofmann, Ferber-Rahnhöfer (1), Granicka (4/3), Lo. Röpcke (7), Li. Röpkce (7).

TG Nürtingen: Hesel, Woike; Aurenz, Wieder (2), Schuhknecht (2), Foth (13/7), Seeger, Quattlender (2), Kuhrt, Dreizler (5/1), Treusch (1), Natalello, Henze (3).

Schiedsrichter: Timo Hofmann und Thomas Horath

Zeitstrafen: Uhlmann, Hofmann (2), Ferber-Rahnhöfer (2), Li. Röpcke (2) – Foth, Dreizler, Natalello.

Zuschauer: 530

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HC Leipzig