2. Bundesliga, Frauen:

Das ambitionierte Ziel nur knapp verfehlt

Das neue Jahr beginnt und die TG Nürtingen blickt zufrieden auf die bisherige Saison. Vor den ersten 13 Spielen dieser Saison wurde in der Kabine der TG Nürtingen immer ein Plakat aufgehängt. Eine große 15 war darauf unter anderem zu lesen, sowie diverses anderes. Dort ist all das festgehalten, was sich Trainer Simon Hablizel und seine Spielerinnen im Sommer für den Rundenverlauf bis Weihnachten vorgenommen hatten – die 15 stand übergeordnet für das angestrebte und durchaus hohe Punkteziel, das die TGler ins Auge gefasst hatten. Es wurde nur recht knapp verfehlt. „Die 15 waren ambitioniert, zeigen aber, dass die Mannschaft ein gutes Gefühl hatte“, sagt Trainer Hablizel, der gleich nachschiebt: „Man muss sich hohe Ziele setzen.“ Ein weiteres Vorhaben besteht für Hablizel darin, sein Team weiterzuentwickeln. Das gelingt ihm. Man startete mit 2:6 Punkten in die Saison, konnte sich aber bis zur Weihnachtspause ins gesicherte Tabellenmittelfeld vorkämpfen. Zwei echte Ausrutscher waren bisher dabei. Die 20:31-Heimniederlage am dritten Spieltag gegen die Füchse Berlin sowie jene 24:33- Niederlage vor Weihnachten im Derby in Waiblingen. „Da waren wir klar unterlegen“, so Trainer Hablizel. Was ihn hingegen weitaus positiver stimmt, sind die anderen Partien. In denen konnte seine Truppe immer mithalten und sechs Mal die Halle als Sieger verlassen.

Sicher, „wir wollten ein Spiel mehr gewinnen“, blickt er nochmals auf die vor den Partien omnipräsente Zahl 15, doch insgesamt kann Hablizel mit dem Erreichten gut leben. Zumal sein Team in drei der vier ganz engen Begegnungen punktete. Nach der vermeidbaren 24:25-Schlappe in Harrislee hielt sie 50 Minuten gegen Erstliga-Absteiger Frisch Auf Göppingen mit, um erst am Ende noch recht deutlich mit 20:26 zu verlieren, und startete dann mit dem 30:30-Remis gegen den starken Aufsteiger ESV Regensburg eine kleine Serie mit Siegen in Lintfort (26:25), gegen Bremen (25:19) und in Herrenberg (26:25). „In Harrislee und gegen Leipzig (27:31) hätten wir auch gewinnen können, aber insgesamt müssen wir realistisch und demütig bleiben“, sagt Hablizel, der natürlich auch um einen großen Vorteil bisher weiß. Die TG Nürtingen ist glücklicherweise von großen Verletzungen verschont geblieben. Zudem haben die Nürtinger ein gutes Händchen bei den Neuverpflichtungen bewiesen.

Die drei Zugänge Leonie Dreizler, Carolin Henze und Kerstin Foth bewertet der TG-Coach „als Glückstreffer“. Dass vor allem Letztere so gut einschlagen und gar die Torjägerliste anführen würde, hatte er dann doch „nicht erwartet“ – aber auch sie sei letztlich ein Teil des Kollektivs. Das steht bei ihm schließlich stets im Vordergrund. Und das wird sich auch künftig nicht ändern. Recht locker angesichts des ausgeglichenen 13:13-Punktekontos ist das Team um Trainer Hablizel in die zweiwöchige Pause gegangen. Entspannen war angesagt, den Kopf freibekommen. Am 3. Januar ging das Mannschaftstraining wieder los. Am 15. Januar startet die TG mit dem Heimspiel gegen den FSV Mainz ins Jahr 2022. Fest steht: Es wird auch dann wieder ein Plakat in der Nürtinger Kabine hängen. Was darauf zu lesen sein wird, ist allerdings noch ungewiss. In den nächsten Trainingseinheiten will sich Simon Hablizel mit seinem Team darüber Gedanken machen. Fest steht: es wird sicher ein ambitioniertes Ziel darauf zu lesen sein.

Trainer Simon Hablizel